Die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) ist ein Medikament, dass wirksam vor einer HIV-Infektion schützt. Sie gehört neben dem Kondom und Schutz durch Therapie zu den Safer Sex Methoden. Zur PrEP-Einnahme gehören auch regelmäßige Testungen auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen sowie die Überprüfung der Nierenwerte. Sie ist vorgesehen für Personen mit einem erhöhten Infektionsrisiko, wie bspw. trans*/cis-Männer, die Sex mit Männern haben (MSM).

Die PrEP besteht aus zwei Wirkstoffen: Emtricitabin & Tenofovirdisoproxil. Diese verhindern bei ausreichender Dosierung die Vermehrung des HI-Virus im Körper und damit eine Infektion. Es sind weltweit nur wenige Fälle bekannt, bei denen es trotz korrekter PrEP-Anwendung zu einer HIV-Infektion kam. Das ist dann möglich, wenn der übertragene Virus gegen die Wirkstoffe der PrEP bereits resistent ist. Studien belegen, dass die PrEP bei richtiger Anwendung genauso gut gegen eine HIV-Infektion schützt wie das Kondom. Die PrEP schützt nicht vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen.

Die PrEP kann entweder dauerhaft oder anlassbezogen eingenommen werden.

Bei der dauerhaften Einnahme (empfohlen) wird täglich zur gleichen Zeit eine Tablette genommen. Begonnen werden sollte einige Tage vor dem ersten Sex, damit sich ein ausreichender Wirkstoffspiegel ansammeln kann.

Zur anlassbezogenen PrEP werden zwei Tabletten 24 h, spätestens jedoch 2 h, vor dem erwarteten Sex eingenommen. Je kürzer der Zeitabstand zwischen Einnahme und Sex, desto geringer der Schutz. Danach wird die Einnahme mit einer Tablette täglich zur gleichen Uhrzeit fortgesetzt. Dies muss mindestenes bis zwei Tag nach dem letzten ungeschützten Sex erfolgen. WICHTIG: Gilt nur für cis-Männer.

Die PrEP sollte ausschließlich nach einer ausführlichen Beratung und unter regelmäßiger ärztlicher Begleitung eingenommen werden. Zur Einnahme gehören:

  • HIV-Test & Kreatinin-Test (Nierenwert) alle 3 Monate
  • Überprüfung des Hepatits A und B Impfstatus (gegebenenfalls Impfung)
  • regelmäßiges Screening auf Syphilis, Chlamydien, Gonokokken, sowie Hepatitis C (empfohlen)

Auch bei der PrEP kann es je nach Anwender*in zu Nebenwirkungen kommen. In der Regel tritt jedoch bei dauerhafter Einnahme eine Gewöhnung ein. Personen mit Vorerkrankungen der Niere dürfen die PrEP nicht einnehmen. In jedem Fall sollten mögliche Nebenwirkungen bereits vor der Einnahme mit dem Arzt besprochen werden.

Die Kosten für die PrEP inklusive der begleitenden Untersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen. In MV können folgende Ärzt*innen die PrEP als Kassenleistung verschreiben:

Universitätsmedizin Rostock – Tropenmedizin

Behandler: Dr. Carlos Fritzsche
Ernst-Heydemann-Straße 6
18057 Rostock
Tel: 0381-4947583

Heliosklinikum Schwerin
Behandlerin: Dr. Kristina Biedermann
Wismarsche Str. 393-397
19055 Schwerin
Tel: 0385-525900

Praxis Lutherstraße (Schwerin)
Behandler: Dr. Karsten Wursthorn
Lutherstraße 12
19053 Schwerin
Tel: 0385-5574774

Klinik und Poliklinik für Hautkranheiten
Behandler: Prof. Dr. Michael Jünger & Dr. Andreas Arnold
Ferdinand-Sauerbruchstraße
17475 Greifswald
Tel: 03834-866738

Darüber hinaus kann jeder zugelassenen Behandler*innen die PrEP auf Privatrezept (Selbstzahler*innen) verschreiben. Das Medikament kostet als Generikum (Nachahmerprodukt) rund 70 Euro pro Monatspackung.